Im Herbst des Jahres 1911 erfolgte nach verschieden Unstimmigkeiten die Trennung des Musikvereines Nasserein in die nunmehr eigenständigen Musikkapellen St. Anton und St. Jakob. Die erste Generalversammlung nach der Trennung fand am 16. Juni 1912 im Gasthof Goldenes Kreuz statt und wurde vom Proponenten Carl Schuler einberufen und die neue Vereinsleitung und der Ausschuß wurden gewählt. 1912 zählte die Musikkapelle St. Anton 32 Musikanten und 110 unterstützende Mitglieder. Ein Waldfest in der Au brachte bereits einen Gewinn von 482 Kronen. Der Verein finanzierte sich in diesen Jahren aus den Beiträgen der unterstützenden Mitglieder und aus Einnahmen von Konzerten in den Gasthäusern Hotel Post, Schwarzer Adler, Goldenes Kreuz und Arlberg, wobei im Protokoll festgehalten wurde, daß den Musikanten für ein einstündiges Konzert 2 Biermarken und für ein dreistündiges Konzert 4 Biermarken zur Verfügung standen. Die Gelder des Vereines wurden in einer Vereins- und Reservekasse verwaltet. Am 23.6.1912 unternahm die Musikkapelle St. Anton einen Tagesausflug nach Bludenz, wobei jedem Musikanten mindestens die Fahrt und 1 Krone Zehrgeld von Vereinswegen garantiert wurde.
Josef Hörburger, Postmeister in St. Anton, leitete die Kapelle St. Anton von 1910 bis 1914.Während des 1. Weltkrieges dürfte die Musikkapelle nicht aktiv gewesen sein, da viele Musikanten zum Kriegsdienst eingezogen wurden. 1917 machte Kaiser Karl I bei seiner Durchfahrt nach Feldkirch Station in St. Anton und wurde von der Bevölkerung und den Honoratioren herzlich willkommen geheißen. Ob dies auch musikalisch geschehen ist, läßt sich nicht mehr feststellen. Von 135 eingerückten Männern sind insgesamt 42 gefallen. Die Gemeinde zählte zu Kriegsanfang 1120 Einwohner.