1983 übernimmt Hauptschullehrer Serafin Öttl das Amt des Kapellmeisters und es kann als absoluter Glücksgriff bezeichnet werden, daß Serafin zur Übernahme dieses Postens bereit war. Es erfolgte eine grundlegende Umstrukturierung der musikalischen Arbeit und parallel dazu wurde massiv die Jugendausbildung forciert. Mit der Installierung der Landesmusikschule samt Exepositur in St. Anton, steigt das musikalische Niveau der dort ausgebildeten Jungmusiker merklich an und viele Prüfungen zum bronzenen und silbernen Jungbläserabzeichen werden abgelegt. Die ersten zwei goldenen Jungbläser Leistungsabzeichen werden von den Söhnen des Kapellmeisters erspielt. 1990 wird das 90 jährige Bestandsjubiläum der Kapelle würdig gefeiert, leider fällt der große Festumzug einem Gewittersturm zum Opfer. Im Jänner 1992 wird Mall Helmut zum Obmann gewählt und Spiss Siegfried wird nach 25 jähriger Tätigkeit als Obmann einstimmig zum Ehrenobmann ernannt. Es folgt eine bis heute äußerst aktive Zeit in Sachen Kameradschaft und Reisen, die die Musikkapelle St. Anton auf dem Luftweg um den halben Erdball bringen sollte. Der Mitgliederstand wächst auf den Höchststand von 66 Aktive, wobei auch bisher fehlende Instrumente wie Flöten, Oboe, Pauken, Xylophon usw. bald in der Kapelle Verwendung finden. Ab 1987 werden vom Kapellmeister die Frühjahrskonzerte eingeführt und das musikalische Niveau der Kapelle steigt stetig an. 1995 wird von der Musikkapelle St. Anton auch das Konzertwertungsspiel des Bezirkes im Arlbergsaal abgehalten und mit 95 Punkten in der Oberstufe erspielen wir auch die höchste Wertung dieser Veranstaltung. Im August folgt dann auch das Bezirksmusikfest in St. Anton, an welchem über 1000 Musikanten aus unserem Bezirk teilnehmen. 1996 wird die erste CD produziert und im Rahmen des Frühjahrskonzertes 1996 werden die Ehrenmitglieder Mussak Erwin, Scherl Franz und Schranz Arnold für 50 jährige Mitgliedschaft geehrt. Martin Hafele widmet ihnen den „Marsch der Jubilare“ der in kleiner Besetzung an diesem Abend uraufgeführt wird. Am 24. 12. 1996 verstirbt unser Ehrenmitglied und 1 Flügelhornist Arnold Schranz und eine Musiklegende wird am 27.12.1996 von seinen Musikkameraden zu Grabe getragen. Mit der Teilnahme am Landeswertungsspiel in Imst (Oberstufe C) und bei der ORF Blasmusiksendung „Das Platzkonzert“ folgt 1997 ein weiterer musikalischer Höhepunkt. Die Zahl der Ausrückungen in den 90-ger Jahren liegt durchschnittlich bei 50 und 80 Voll- und Teilproben werden abgehalten. Die Serie der hervorragenden Wertungsspiele konnte auch im Jahre 2000 fortgesetzt werden und im Kaunertal wurde landesweit die höchste Punktezahl mit 95,5 Punkten in der Kategorie Oberstufe C erspielt. Ab 1996 folgen bedingt durch den Zuschlag der ALPINEN SKI WM 2001 viele Ausrückungen für hohe Politiker und als Höhepunkt ist die musikalische Begegnung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei der SKI WM 2001 zu nennen. Aber auch viele Feierlichkeiten der WM bedingten Bahnverlegung nach Süden gilt es zu umrahmen und unvergessen wird aber der Empfang des letzten Zuges am alten Bahnhof am 9.9.2000 um 05.34 Uhr bleiben, an dem die Musikkapelle fast vollzählig ausgerückt ist. Aktiv ist die Kapelle auch in Sachen Weiterbildung und so besuchten mehrere Musikanten bisher Kapellmeisterlehrgänge und unsere Jugend nimmt am jährlichen Jungbläsereminar in Prutz selbstverständlich teil. Stark vertreten ist die Musikkapelle St. Anton auch im Bezirksausschuß und es werden dort die Positionen Bezirks Obmann Stv., Schriftführer und Beirat durch Mall Helmut, Schranz Paul und Öttl Serafin belegt.
Im Jubiläumsjahr besteht die Musikkapelle aus 60 aktiven Mitgliedern (11 Damen und 49 Herren) Das jüngste Mitglied ist 13 Jahre, das älteste 75 Jahre und 31 JungmusikantenInnen stehen in Ausbildung. Nach wie vor wird auf die Pflege der Kameradschaft besonderer Wert gelegt und im Jubiläumsjahr sind neben den zahlreichen normalen Ausrückungen viele Aktivitäten geplant. So wurde beim Frühjahrskonzert bereits eine neue CD vorgestellt und auch eine neue Fahne wird beim dreitägigen Jubiläumsfest im August geweiht werden. Ebenso findet ein Festschießen zu unserem Jubiläum statt und ein Festakt im Herbst mit Freunden und Gönnern der Musikkapelle soll das Jubiläumsjahr abschließen.
Im Jahre 2008 wurde im ARLBERG-well.com (WM-Halle) beim Frühjahrskonzert der "Traum eines österreichischen Reservisten" aufgeführt. Im Rahmen dieses Konzertes fand die Taktstockübergabe von Serafin Öttl an seinen Sohn Günther Öttl statt. Günther Öttl wurde bei der Jahreshauptversammlung im Jänner einstimmig gewählt und leitet ab diesem Zeitpunkt die Probenarbeit. Serafin wurde nach 25-jähriger erfolgreicher Tätigkeit zum Ehrenkapellmeister der Musikkapelle St. Anton am Arlberg ernannt.